Shopware 6 Schulungen gehen in eine weitere Runde. Die Veröffentlichungen stehen wohl an und wir drücken die Daumen, dass er das Ganze bis zum Schluss möglichst unbeschadet übersteht. Er plant auch diverse Dev Meetups an verschiedene Standorten Deutschlandweit, Langeweile klingt anders.
Auch in dieser Woche werdet ihr natürlich von Edins Kuriositäten-Skurrilitäten-Kabinett nicht verschont:
Nun möchten wir smooth, chillig, hart aber herzlich zu unserem Hauptthema übergehen: Den Dark Patterns. Niklas hat das Wort und freestyled sich an die Definition heran, basierend auf dem deutschen Wiki Beitrag. Umgangssprachlich gesprochen möchten man mit Dark Patterns die Besucher einer Website oder einer App bewusst oder unbewusst zu Interaktionen/Transaktionen verleiten, die nicht in ihrem Interesse liegen. Das Ziel ist es dem Anbieter der Plattform einen wirtschaflichen Vorteil zu verschaffen. Der geistige Vater des Begriffs hört auf den Namen Harry Brignull, seine Thesen hat er auf darkpatterns.org verschriftlicht und mit Beispielen untermauert. “Lösch’ mal deinen Amazon Account” ist ein gutes Beispiel wie man eine bestimmte Gattung der Dark Patterns in der freien Wildbahn bewundern kann. Die im Podcast versprochene Lösung des Löschungsrätsels liefern wir ebenfalls.
Eine Studie zu Dark Patterns der Princeton Universität gibt uns die Sortierung in verschiedene Schubladen, inkl. passender Beispiele. Doch wie dunkel muss ein Dark Pattern sein um als solches im Sinne Brignulls eingeordnet zu werden? Nach Edins Meinung würde eine strenge Auslegung der anerkannten Definition fast schon bedeuten, dass wir es nur noch mit der dunklen Seite des Marketings zu tun haben. Unsere nachfolgenden Überlegungen gehen daher deutlich öfters von einer Grauzone aus. Auch versuchen wir die rechtlich bedenklichen Dark Patterns von eher fragwürdigen aber noch legalen Marketing-Maßnahmen zu unterscheiden. Wie schwierig das sein kann erklärt uns Marcus an dem allseits bekannten Beispiel der Hotelvergleichsportale, das berüchtigte Digga-Ich-Stress-Dich-Dauerhaft-Denn-Dein-Zimmer-Ist-Gleich-Weg-Weil-Alle-Wollen-Es-Haben-Bestell-Sofort Beispiel. Auch die Ticket-Börsen sind wahrliche Meister der Illusion der künstlichen Verknappung, wie wir es an eine Beispiel beschreiben.
Die Schwierigkeit der Trennung zwischen Dark Pattern und aggresivem Marketing lässt uns drei kühnen Castern keine Sekunde zögern, uns ins Gefecht für die Gerechtigkeit im eCommerce zu stürzen. Wir möchten die einzelnen Arten durchgehen und die jeweiligen Definitionen direkt mit passenden Beispielen unterfüttern. Als da wären unter anderem Sneak into Basket bzw. ungefragt Sachen in Warenkorb legen, Forced Continuity oder Dinge wie versteckte Abonnements und falsche Dringlichkeit. Edin meint den Algorithmus aller Dark Patters an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns festzunageln zu können, nämlich dem sogenannten schnellen Denken. Im Buch Schnelles Denken Langsames Denken kann man darüber mehr erfahren. Auch das Beispiel von Niklas [This is your Brain on Sale]((https://www.psychologytoday.com/intl/blog/behind-online-behavior/201911/is-your-brain-sale) schlägt in die gleiche Kerbe, bezieht sich jedoch deutlich konkreter auf die eCommerce Perspektive. Es folgen weitere Berichte aus der Online und Offline Welt. Und wir denken laut darüber nach wo die Grenze zwischen verbotener Manipulation und dem in eCommerce verbreiteten Story-Telling liegt. Künstliche Verknappung beschäftigt uns ebenfalls intensiver, wir sprechen darüber, wie manipulativ solche Begriffe wie “Limited Edition” oder “Special Editions” sein können, auch wenn das nicht zu den Dark Pattern zählt. Hier mutmaßen wir weiter über die Folgen für die Händler, die solche Aktionen gegebenenfalls zu sehr überstrapazieren. Und selbst dabei finden wir Beispiele wo unserer Meinung nach die künstliche Verknappung scheinbar immer zieht. Eine weiterer Dark Pattern Typ ist Confirmshaming (Schlechtes Gewissen machen), es werden Beispiele genannt, mehr oder minder lustiger Art, auch aus der Offline-Welt. Wir wagen einen Ausblick in die Zukunft und denken uns die “Möglichkeiten” die Dark Patterns je nach Eingabegerät und Sales Channel haben könnten. An dieser Stelle verweisen wir auf die Kommentare für weitere Diskussionen und Beispiele, sonst kommt Edin nicht mehr zum Schlafen heute nacht. Folgende Empfehlung Dark Patterns: Mit Psychotricks Entscheidungen manipulieren möchten wir euch jedoch nicht vorenthalten.
Im letzten Drittel reden wir über Neuromarketing. Wir sind uns einig nicht einer Meinung darüber zu sein, wie die Relation zu Dark Patterns ist. Übrigens: An dieser Stelle erfahren wir alle, dass Marcus die Wikipedia “durchgelesen” hat, was vor ihm vermutlich nur Chuck Norris geschafft hat! :-) Wir sprechen verschiedene Aspekte der Wissenschaft an, erwähnen dabei auch die Neurowissenschaften im Allgemeinen an (Über- oder Nebenbegriff dazu?) und machen punktuelle Abstecher zu benachbarten Kleinstthemen. Eines davon ist Behaviour Patterns - Niklas stellt uns die verschiedenen Ausprägungen vor. Angewandt wie gedacht sind diese nicht verwerflich. Aber auch hier kann man sehr schnell auf die dunkle Seite geraten. Abschließend fassen wir nochmals das Besprochene zusammen und versuchen den Shopbetreiber-Zuhörer unter euch für das Thema zu sensibilisieren, damit ihr nicht den süßen Versuchungen des Bösen zu erliegt, bzw. lasst euch nicht dabei erwischen. ;)
Wir freuen uns wie immer auf euer Feedback auf Twitter, auf unserer Seite (geht auch ohne Anmeldung) oder per E-Mail. :-)
//Edin
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